02.09.2013 Tashkent
Da wir erst am frühen Morgen in Tashkent angekommen waren, durften wir etwas länger schlafen. Leider ging unsere Reise auf ihr natürliches Ende zu und wir hatten nur noch einen Tag Zeit um die Hauptstadt des Landes etwas näher kennen zu lernen. Tashkent hat über zwei Millionen Einwohner und ist eine Mischung aus Antike und Moderne. Nachdem die Stadt 1966 durch ein verheerendes Erdbeben fast vollkommen zerstört wurde, musste sie komplett neu aufgebaut werden.
Als erstes wollten wir aber noch etwas vom alten Tashkent sehen und fuhren zum Kaffal Shashi-Mausoleum. Dieses Mausoleum wurde für den 926 n. Chr. verstorbenen Imam Abu Bakr Kaffal Shashi erbaut. Das heutige Gebäude entstand 1542 unter der Leitung von Gulam Husain, dem Architekten des Khans. Für Usbekistan fast schon ungewöhnlich ist das Mausoleum nur von außen mit Majolika-Fliesen versehen. Innen ist alles sehr schlicht gehalten aber trotzdem sehenswert.
Nach dem Besuch des Mausoleums liefen wir zur Barak Khan-Medrese aus dem 16, Jahrhundert, welche sich direkt in der Nähe befindet. Heute befinden sich in ihr Souvenirläden und wir schauten uns um, ob wir noch ein paar Kleinigkeiten als Erinnerung finden.
Gegenüber der Medrese befindet sich die Tellya Sheikh Moschee. In ihrer Bibliothek befindet sich der älteste Koran von 655 n. Chr. Er wurde von Timur nach Samarkand gebracht und lag lange in der Eremitage in St. Petersburg. Er wiegt ca. 36 Kg und ist auf Hirschleder geschrieben. Leider ist das Fotografieren strengstens verboten und so konnten wir nur ein schlechtes Bild mit dem Handy heimlich aufnehmen.
In dem parkähnlichen Gelände sahen wir dann noch zu, wie ein paar Störche gefüttert wurden. Ein Mann zerkleinerte ein Stück Fleisch und warf ihnen die Brocken zu. Die Störche fingen sie aus der Luft und verschlangen sie. Ich bin noch nie so nah an diese Tiere heran gekommen wie hier. Eva amüsierte sich über die Handyhaltung eines der Anwesenden und wollte unbedingt ein Foto davon haben.
Mit dem Bus ging es weiter am Parlament vorbei zum Basar. Das kuppelförmige Gebäude ist auf den ersten Blick nicht als Markthalle zu erkennen und ist wie jeder andere Markt in die üblichen Abteilungen aufgeteilt. Hier hatten wir die letzte Gelegenheit noch schnell ein frisches Brot zu genießen. Islom besorgte mir noch eine Packung usbekischen Tabak, der jedoch nicht geraucht, sondern nur unter die Zunge gelegt wird. Leider hatten wir zu wenig Zeit uns ausgiebiger um zu sehen.
Nicht weit vom Basar entfernt steht die Medrese Kukeldash aus dem 16. Jahrhundert. Islom versprach uns, dass es die letzte Medrese der Reise sein wird. Heute hat sie nur noch eine von zwei Etagen, die jedoch vollständig restauriert ist.
Nun ging es mit dem Bus zum Museum für angewandte Kunst. Eva, Laura und ich entschieden uns, die Zeit lieber für ein Getränk im Hof zu gebrauchen und konnten so ein Wenig relaxen.
Die Mittagspause nutzte ich um mit Laura ein Bisschen spazieren zu gehen. Am Nachmittag liefen wir mit Islom durch den Navoy-Park. Die Parks in Usbekistan sind sehr gepflegt, was übrigens auch für die Straßen in den Städten gilt. Da in diesem Land ca. 30-35 Prozent der Leute öffentlich Angestellte sind, gibt es auch viele Frauen, die die Straßen kehren. In dem Park gibt es ein Kriegsdenkmal, wo alle Namen der Gefallenen Soldaten des zweiten Weltkrieges auf Messingtafeln verewigt sind. Am Rande des Parks steht dann auch noch ein Unabhängigkeitsdenkmal, welches wir uns besahen.
Von dem alten Romanov-Palast des letzten russischen Zaren konnte ich nur ein paar schlechte Fotos schießen, da er sich hinter einem hohen Zaun befindet und viele Bäume davor standen.
An der Straße der Künstler gab es wieder einmal viele Gemälde zu bewundern. Wir nutzten die gegebene Freizeit jedoch lieber für ein Getränk, da wir im Laufe der Reise schon genug Bilder gesehen hatten.
Auch Tashkent besitzt natürlich ein Timur-Denkmal, wie jede usbekische Stadt und wir kamen daran vorbei, als wir zur Metro liefen. Da es sich hierbei um die erste U-Bahn Zentralasiens handelt, sind die Usbeken sehr stolz darauf. Die Bahnhöfe sind alle anders gestaltet und ziehen die Blicke auf sich. Leider darf auch hier nicht fotografiert werden und so kann ich euch davon kein Bild liefern.
Mit der U-Bahn ging es also zum Hotel Shodlik Palace zurück. Es war eigentlich das schlechteste Hotel der Rundreise. Es handelte sich um einen alten Plattenbau aus der Zeit der Sowjetunion. Es steht direkt neben dem Fußballstadion der Stadt. Da wir am nächsten Tag schon früh raus mussten, gab es das letzte gemeinsame Abendessen etwas früher und alle gingen früh ins Bett.
Ich entschied mich jedoch dafür, die Nacht durch zu machen, um im Flugzeug besser schlafen zu können.
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